Der Pozzo Etrusco (Etruskischer Brunnen) ist ein Meisterwerk der etruskischen Ingenieurskunst und versorgte
die auf einem Hügel gelegene Stadt mit Wasser.
Die Porta Marzia und der Etruskische Bogen bezeugen die hohe Baukunst der Etrusker.
Das Ipogeo dei Volumni liegt etwas außerhalb der Stadt, eine Begräbnisstätte der etruskischen Familie der Volumni.
Die zentral gelegene Kirche Santa Maria sopra Minerva mit einem römischen Portikus entstand im
1. Jahrhundert v. Chr. (linkes Bild unten). In der Weihnachtszeit wird vor San Francesco
eine Krippe mit lebensgroßen Figuren errichtet (rechtes Bild unten).
Schon Plinius der Jüngere beschrieb die Quellen des Clitunno als einen Ort von
idealer Naturschönheit. Auch im 19. Jahrhundert noch wurde die Reinheit der Quellen u.a. von Byron und Carducci
literarisch verarbeitet. Ein hier stehender Jupiter-Tempel wurde in imperialer Zeit zerstört, aber von
den Langobarden wiederaufgebaut. Heute steht an der Stelle ein kleines Kirchlein. Gänse bewachen den Ort
und fordern lautstark ihren Tribut.
Das berühmteste Bauwerk der Stadt ist die Ponte delle Torri, eine seltene mittelalterliche
Reinkarnation römischer Aquädukte - andere sprechen von einer römisch-langobardischen Konstruktion. Beeindruckende
230m Länge und 76m Höhe machen sie schon weithin sichtbar. Auch Goethe hat sie schon bewundert. Oberhalb
der Brücke befindet sich eine päpstliche Burganlage (Rocca Albornoziana), von einem Baumeister aus Gubbio gestaltet.
Außerhalb der Stadt liegt die bemerkenswerte Kirche San Pietro extra moenia.
Eine Vorgängerkirche existierte hier seit dem 5. Jahrhundert, sie soll die Ketten, mit denen St. Peter gefesselt wurde,
beherbergt haben; die gegenwärtige Konstruktion wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet.Die Fassade zeigt hervorragende Tierszenen
aus der Jagd und Bauerntum.
Die Abtei San Pietro in Valle liegt malerisch im Tal der Nera (Valnerina). Sie wurde im
8. Jahrhundert von Faroaldo II ,Herzog von Spoleto, erbaut. Der Herzog verzichtete später auf seinen Titel und wurde Mönch
in der Abtei. Das Gebäude ist ein vielbesuchtes nationales Denkmal, berühmt für seine Kunstwerke, wie der Zyklus
von Fresken der romanischen Schule (1150) und Fresken in der Apsis vom Maestro di Eggi (1445). Langobardischen
Ursprungs ist der Altar, mit einer Widmung von Ilderico (Hilderich) Dagileopa, welcher zwischen 739 und 742 Herzog von
Spoleto war.
Seit 1917 ist das Kloster in Privatbesitz und fungiert als Hotel.
Einzigartig ist der 527 bis 1537 gebaute Brunnen Pozzo di San Patrizio (Tiefe 58,5 m).
Papst Clemens VII. war wegen der Belagerung Roms nach Orvieto geflüchtet. Um die Wasserversorgung auch während einer
Belagerung sicherzustellen, ließ er einen Brunnen von Sangallo entwerfen. Innerhalb dessen führen zwei ineinander gedrehten
Spiraltreppen (Doppelhelix) zum Wasser herab und wieder hinauf, so dass die wassertragenden Esel sich nicht in die Quere kamen.